Autoreninterview – Christian Grimm
Hallo ihr Lieben 🙂
Heute möchte ich euch den Autor Christian Grimm vorstellen. Zur Zeit lese ich sein Buch „Die Legende des verirrten Lichts – Der Pfad des Kojoten„. Damit das Warten bis zu meiner Rezension nicht so lange dauert, hat Christian mir ein paar Fragen beantwortet, um sich euch vorzustellen.
Stell dich doch bitte kurz vor!
Mein Name ist Christian Grimm, ich bin 38 Jahre alt und arbeite als Gesundheits- und Krankenpfleger in der Uniklinik Heidelberg. Schwerpunkt Thoraxchirurgie. Ich wohne mit meiner Ehefrau im Baden- Württembergischen Leimen, stamme aber ursprünglich aus dem schönen Bundesland Brandenburg; aus einem verschlafenen Dorf in der Nähe von Potsdam.
Was fasziniert dich an den fantastischen Welten?
Diese Frage ist schnell beantwortet: Die künstlerische Freiheit und die schier unbegrenzten Möglichkeiten, fremde, fantastische Welten zu erschaffen, lassen jedes Autorenherz höher schlagen. Die spezielle Herausforderung dabei ist es, sich mit Fingerspitzengefühl an die unendlichen Weiten des neu erschaffenen Universums heranzutasten, um nicht den Überblick zu verlieren.
Wie bist du zum Schreiben gekommen? War es schon immer dein Traum?
Bereits in meiner Jugend habe ich versucht meinen Lieblingsautoren nachzueifern und schrieb meine ersten Kurzgeschichten. Ich begann davon zu träumen selbst einmal Schriftsteller und Autor tiefgründiger Geschichten zu werden. Während meines, im Juli 2019 begonnenem, zweijährigen Autorenfernstudiums über die Studiengemeinschaft Darmstadt, erlernte ich wertvolle schreibhandwerkliche Fähigkeiten und begann anschließend die Arbeit an meinem Debütroman.
Hast du Rituale beim Schreiben?
Ich liebe Film- und Serien-Soundtracks. Am liebsten höre ich ruhige, manchmal aber auch epochale, klassische Musik von Hans Zimmer, Johann Johannsson, oder Ben Salisbury und drehe die Anlage beim Schreiben laut auf (nachts selbstverständlich mit Kopfhörern😉). Am kreativsten bin ich tatsächlich spät abends und nachts. Dies ist wahrscheinlich meiner jahrelangen Arbeit als Dauernachtwache geschuldet.
Findet man dich auf Buchmessen?
Ich gebe zu schon viel zu lange nicht mehr auf einer Buchmesse gewesen zu sein (weder in Frankfurt noch in Leipzig), habe mir dies für die nahe Zukunft aber fest vorgenommen.
Wie kam dir die Idee zu deinem Buch?
Der Charakter des fünfzehnjährigen Lucas Pearce entstand während meiner langjährigen Arbeit in der onkologischen Thoraxchirurgie. Ich betreue schwerkranke Patienten aus allen Altersgruppen. Wenn Jugendliche oder Kinder bei uns aufgrund eines, wie bei Lucas, zuvor aufgetretenen Osteosarkoms mit bereits amputiertem Oberschenkel stationär aufgenommen werden, und anschließend wegen Lungenmetastasen thoraxchirurgisch behandelt werden müssen, ist die Arbeit um einiges aufwühlender. Der hoffnungsvolle Gedanke, dass unsere Welt womöglich nicht die Einzige ist, und dass Lucas möglicherweise in einer Parallelwelt sorgenfrei und gesund existieren könnte, hat den Grundstein für meine Trilogie gesetzt. Ich habe Lucas zusammen mit einem magischen schwarzen Kojoten in einer postapokalyptischen Version seiner Heimatstadt New York erwachen lassen, führte ihn dort auf eine spirituelle Suche nach dem Sinn des Lebens und auf die Fährte seines vor Jahren verschwundenen Vaters …
Ava hingegen ist Lucas Seelengefährtin. Sie gehört einem mysteriösen Widerstand an, der einen unerbittlichen Krieg gegen eine weltenverschlingende Übermacht führt. Ava und Lucas Seelen sind auf der Suche nacheinander. Ihre komplizierte Beziehung trotzt Raum und Zeit, und führt sie, auch wenn sich Lucas nicht daran erinnern kann, stets zusammen.
Die besondere Verbindung zwischen Lucas und Ava hat mich in den letzten drei Jahren durch die schwierige Pandemie begleitet. Da ich davon überzeugt bin, dass jedes Individuum einen Seelengefährten besitzt, steht Lucas und Avas Beziehung stellvertretend für alle Seelenverwandtschaften des uns bekannten Universums.
Dein Buch soll verfilmt werden. Welche Schauspieler würdest du dir für deine Protagonisten wünschen?
Lucas: Timothée Chalamet, Lucas Hedges, Will Poulter
Ava: Letitia Wright, Zendaya, Lupita Nyong’o
Kaan: Tom Hardy, Jeffrey Dean Morgan, Idris Elba
Hast du Vorbilder beim Schreiben?
Stephen Hawking hat einmal gesagt: „So schlimm das Leben manchmal auch scheint, es gibt immer etwas, das man machen kann und worin man Erfolg haben kann. Solange es Leben gibt, gibt es Hoffnung.“
Als Eddie Redmayne dieses berühmte Zitat im 2015 erschienenen Biopic: „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ (in dem er eben diesen berühmten Physiker spielte und für seine unter die Haut gehende Darstellung zurecht mit einem Oscar belohnt wurde) bei einer Vorlesung wiedergab, hat mich diese Szene zutiefst berührt. Bereits lange vor dem Film war ich fasziniert von der Persönlichkeit Stephen Hawking. Er hat sich seinem harten Schicksal, welches ihn bereits in jungen Jahren an den Rollstuhl gefesselt hatte, niemals ergeben. Als Jugendlicher habe ich seine Bücher verschlungen und war beeindruckt, wie verständlich er die Geheimnisse des Universums erklären konnte. Seine Werke gehören zur wichtigsten Literatur des zwanzigsten Jahrhunderts und haben mich träumen lassen. Hawkings bahnbrechende Theorien und seine Entdeckung der nach ihm benannten „Hawking-Strahlung“, sowie Albert Einsteins Traum, einmal selbst auf einem Lichtstrahl zu reiten und seine Relativitätstheorie, die sich mit der Struktur von Raum und Zeit und dem Wesen der Gravitation befasst, haben den fiktiven Grundstein meiner Mythologie gelegt.
Wer ist dein Lieblingsautor?
Ich liebe ausufernde Romane, die über tausend Seiten hinaus gehen und sich die notwendige Zeit nehmen, ihre lebensechten Charaktere detailliert zu zeichnen. Erst dann können mir die Protagonisten und Antagonisten richtig ans Herz wachsen. Erst dann können sie mich emotional berühren, erschrecken, überraschen und erschüttern, und sowohl Sympathien als auch Antipathien auslösen. Ich möchte hinter den Vorhang blicken, Details entdecken, die man erst nach dem zweiten oder dritten Durchgang durchschaut und mir Zeit nehmen, die komplizierten Personen und ihre Geschichten, die sich tief verborgen in der Erzählung verstecken, kennenzulernen.
Stephen King – der Großmeister des Grauens und Schöpfer unzähliger Welten, lebt in seinen Romanen diesen von mir hochgeschätzten Schreibstil. Er nimmt sich die Zeit, den Leser an seine detailverliebten und oft auch ausufernden Geschichten heranzuführen. Auch George R.R. Martin, Jon Krakauer, Haruki Murakami oder Paul Auster schaffen dies hervorragend.
Hast du vielleicht auch das ein oder andere Lieblingsbuch für uns?
Auf meinem ersten Platz thront seit Jahrzehnten ungeschlagen die achtteilige „Dark Tower“ Serie von Stephen King. Diese Oktologie hat alles was das anspruchsvolle Leserherz verlangt: Fantasy, Horror, Dystopie, eine tragische Love-Story, Freundschaft und Western. Die faszinierendste Tatsache ist jedoch, dass sich auch viele andere King Bücher im Dunklen Turm Universum ansiedeln und man in reichlich Geschichten auf Charaktere oder Schauplätze stößt, die direkt aus der Mutterserie stammen.
Auf die nachfolgenden Plätze schaffen es Stephen Kings: ES, The Stand, Der Anschlag und seit neuestem auch Fairy Tale. Murakamis: Chroniken des Aufziehvogels und IQ84 und Paul Austers: Mann im Dunkeln.
Wie viel Wert legst du auf das Buchcover?
Das Buchcover ist der erste Kontakt zwischen Autor und potenziellem Leser. Es ist meine Visitenkarte und das Aushängeschild meiner Geschichte. Beim digitalen Scrollen auf der Suche nach neuer Lektüre, entscheiden lediglich wenige Sekunden darüber, ob sich der Leser das Buch genauer anschaut oder weiterscrollt. Deshalb muss das Cover direkt ins Auge springen. Es muss sich festkrallen und darf den Leser nicht mehr loslassen.
Meiner Meinung nach ist das Taschenbuchcover meines Debütromans großartig geworden und stellt eine absolute Bereicherung für jedes Bücheregal dar. Angefertigt wurde es von der professionellen Grafikdesignerin: „Juliane Buser Grafikdesign“. Ihr gebührt besonderer Dank.
Danke, dass du dir Zeit genommen hast. Möchtest du unseren Lesern noch ein paar Worte dalassen?
Ich bezeichne mich selbst als Serien-, Literatur- und Filmjunkie und liebe intelligente, anspruchsvolle und gedankenreiche Storys aller Art, die mich intensiv ins Geschehen fantastisch konstruierter Welten ziehen und mich darin versinken lassen.
Mein Bestreben war es, mit meinem Debütroman eine ebensolche epochale Geschichte zu erschaffen. Der Schaffensprozess hat mich gemeinsam mit meinen Protagonisten leiden, lachen und lieben lassen. Sie entführten mich auf eine emotionale, aber auch tragische Reise, dessen Wucht mir manchmal einen Tritt in die Magengrube versetzte, mich am Ende jedoch mitten ins Herz traf.
Ich bin gerührt und freue mich über alle Leserinnen und Leser, die mich auf Lucas erstem Abenteuer begleitet haben, und hoffe darauf, die Geschichte in Zukunft mit vielen weiteren Menschen teilen zu dürfen.
Vielen Dank😊
Von mir hier auch nochmal ein Danke an Christian Grimm, für das Beantworten all meiner Fragen. Ich hoffe, euch hat das Interview gefallen und vielleicht seid ihr ja jetzt auch neugierig auf Christians Buch.
Liebe Grüße eure Bianca
Ein tolles Interview! Ich habe das Buch auch schon ein paar Mal im Auge gehabt!